Bäuerin mit eidg. Fachausweis

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Frau Rickenbacher, als Primarlehrerin, Heilpädagogin, Kirchenmusikerin und Dirigentin bringen Sie einen spannenden Werdegang mit…Ja, das kann man so sagen (lacht). Ich leite eine Tagesschule in Solothurn, und jetzt mache ich auch noch diesen Bäuerinnenlehrgang am bzb Rheinhof Salez…Wie ist es dazu gekommen?Meine Grossmutter war Bergbäuerin in Sargans-Heiligkreuz. Als Kinder waren wir häufig dort oben, und jetzt haben wir die Alp übernommen. Dieser Alp wollen wir Sorge tragen, und dazu braucht es Innovation und Projektdenken.Zieht es Sie zurück zur Natur?Wir entfernen uns immer mehr von den Naturabläufen, dabei kommen wir ja von dort. Die Digitalisierung nimmt ständig zu. Die Abhängigkeit von digitalen Geräten beeinflusst das Denken der jungen Leute. Sie sind irgendwo, aber nicht mehr da. Wenn ich Sauerkraut schneide und nicht wirklich bei der Sache bin, dann schneide ich mir in die Finger. Diese Präsenz im Hier und Jetzt darf nicht verloren gehen. Ich bin jetzt 45. In den letzten Jahren wurde mir der Wert der praktischen Arbeit immer mehr bewusst.Und wie finden Sie den Lehrgang?Sehr interessant und flexibel. Der Aufbau der Module ist super. Es ist gut, dass der Lehrgang berufsbegleitend ist, sonst hätte ich ihn nicht machen können. Ich könnte das eine oder andere Modul theoretisch auch an einem anderen Standort besuchen, zum Beispiel in Flawil oder in Solothurn. Das würde mir angerechnet. Und natürlich kann man auch nur ein einzelnes Modul wählen, ohne den ganzen Lehrgang zu absolvieren.Welches ist Ihr Lieblingsfach?Die Produkteverarbeitung. Produkte haltbar zu machen ohne Kühlschrank, das ist echt spannend. Alles ist da, man kann einfach loslegen. Und in der Ernährungsberatung lernt man sogar, wie gesund eine kleine, tägliche Portion Sauerkraut ist.Wie beurteilen Sie die Lehrkräfte?Sie unterrichten auf Erwachsenenbildungsniveau und sind sehr engagiert. Man spürt, dass sie ihre Arbeit mit Freude machen. Ihr Unterricht macht neugierig. Sie verknüpfen Theorie und Praxis, wobei die Praxis überwiegt. Beim Kleintierzucht-Modul besuchten wir den Lehrer zu Hause. Wir konnten durch seinen Hof marschieren, und er zeigte uns sogar seine Alp.Wie läuft es mit Ihren Kolleginnen?Wir sind 17 Frauen mit vielfältigen Hintergründen. Der Mix stimmt. Es gibt 23-Jährige, die ein klares Ziel vor Augen haben und sagen, sie übernähmen jetzt den Hof. Es gibt aber auch eine Malerin, eine Bäckerin, eine Köchin, eine Kommunikationsverantwortliche und eine Detailhandelsangestellte. Alle haben den Plausch und denken mit.Und wie sehen Ihre langfristigen Pläne aus?Ich denke nicht so linear und habe keine Ahnung, was in zehn Jahren ist. Vielleicht sitze ich dann auf der Alp und führe ein BnB für hitzegeplagte Menschen.
  • Astrid Rickenbacher
  • Astrid Rickenbacher, St. Gallen, macht die Weiterbildung zur Bäuerin mit eidg. FA:

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