Jugendliche am BZBS gezielt unterstützen 16.10.2024
Das Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs Sargans BZBS will Lehrpersonen für psychische Erkrankungen sensibilisieren. Erstmals wurde deshalb ein Erste-Hilfe-Kurs für psychische Gesundheit durchgeführt.
Jede zweite psychische Erkrankung beginnt vor dem 18. Altersjahr. Berufsfachschullehrpersonen, denen Jugendliche anvertraut sind, brauchen Basiswissen und Fähigkeiten, um Jugendlichen, denen es nicht gut geht, Erste Hilfe anzubieten. Gemäss Peter Keller, Prorektor des BZBS wurde deshalb in Zusammenarbeit mit ZEPRA, Prävention und Gesundheitsförderung Ostschweiz ein Ensa Erste-Hilfe-Kurs der pro mente sana durchgeführt. Angesprochen waren neben Lehrpersonen auch Berufsbildnerinnen und Berufsbildner.
Tipps für den Alltag
Im Kurs wurden verschiedene Erkrankungen behandelt. Im Ensa-Kurs wurde aufgezeigt, wie die Erste Hilfe in verschiedenen Schritten funktioniert. Dabei erfolgt eine Sensibilisierung für die verschiedenen Arten von psychischen Erkrankungen. Thematisiert wurden dabei auch Erfahrungen der Teilnehmenden. In Rollenspielen wurden konkrete Situationen mit Beispielen geübt. Der Kurs bot wertvolle Tipps und die Lehrpersonen erhielten einen anderen Blickwinkel für den schulischen Alltag. Wichtig war auch der Austausch untereinander. Lehrpersonen am BZBS hätten eine Weiterbildungspflicht, so Peter Keller. Der Kurs fand an vier Abenden oder zwei Samstagen statt und schloss mit einem Zertifikat ab.
Unkomplizierter Zugang
Am BZBS können die Fachfrauen des Sozialdienstes KSD beigezogen werden. Den KSD gibt es schon seit vielen Jahren am BZBS. Sophie Philipp und Raphaela Schnelli sind dort die Ansprechpersonen für Lernende sowie Lehrpersonen. Erste Hilfe sei schon Zuhören, so Sophie Philipp und Raphaela Schnelli. Anfragen von Lernenden gibt es beim KSD viele. Vor allem psychische Belastungen und Mehrfachproblematik stünden dabei im Vordergrund. Beim Schritt in die Erwachsenenwelt würden viele Erwartungen auf die jungen Menschen einprallen, erklären die Fachfrauen. Sophie Philipp und Raphaela Schnelli triagieren bei Bedarf auch an Fachstellen und -personen. Bei allen ersten Klassen am BZBS stellen Philipp und Schnelli ihren Dienst vor. Melden können sich die Lernenden unkompliziert, beispielsweise auch via WhatsApp. Neben Lernenden und Lehrpersonen wird der KSD auch von Eltern oder Vertreterinnen und Vertreter von Betrieben genutzt. Mit dem KSD und dem Erste-Hilfe-Kurs will das BZBS das Thema psychische Probleme enttabuisieren. Darüber sprechen sei wichtig, ergänzen Sophie Philipp und Raphaela Schnelli
Foto: Sie bieten mit dem Sozialdienst KSD am BZBS Unterstützung an: Sophie Philipp und Raphaela Schnelli zusammen mit dem Praktikanten Luka Sabljo.